Argumente für Recyclingpapier
Argumente für Recyclingpapier
Trotz Digitalisierung ist der Papierverbrauch in Deutschland mit rund 20 Millionen Tonnen jährlich konstant hoch. Bei den grafischen Papieren – zu denen Büro- und Magazinpapiere gehören – macht sich zwar seit einigen Jahren ein sparsamer Umgang bemerkbar. Doch die Verbrauchsmengen bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Als bewährtes und sicheres Kommunikationsmittel ist Papier aus dem Alltag nicht wegzudenken. Das papierlose Büro ist mehr Vision als Wirklichkeit. Umso wichtiger ist es, mit Papier bewusst umzugehen und das mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck zu verwenden. Hierfür gibt es viele Labels mit sehr unterschiedlicher Aussagekraft. Nur der Blaue Engel garantiert höchste Standards.
Welche Argumente sprechen dafür, bei der nachhaltigen Papierbeschaffung auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel zu setzen?
Klima und Ressourcen
Die Ökobilanzen für grafische Papiere des Umweltbundesamtes und die ifeu-Studie sprechen eine klare Sprache: Die Umweltbilanz von Recyclingpapier ist bei allen betrachteten Indikatoren eindeutig besser als von Frischfaserpapier. Konkret bedeutet das:
Einspareffekte von Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier
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100 % Holz |
Recyclingpapier mit dem Blauen Engel besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. |
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60 % Wasser |
Recyclingpapier spart in der Produktion mindestens 60 Prozent Wasser im Vergleich zu Frischfaserpapier. |
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60 % Energie |
Recyclingpapier spart in der Produktion mindestens 60 Prozent Energie im Vergleich zu Frischfaserpapier. |
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15 – 50 % CO2 |
Die Herstellung von Recyclingpapier verursacht zwischen 15 und 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als Frischfaserpapier. Darüber hinaus trägt Recyclingpapier dazu bei, dass Wälder entlastet werden und somit länger als CO2-Speicher zur Verfügung stehen. |
Der Nachhaltigkeitsrechner der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) vergleicht die ökologischen Auswirkungen von Frischfaserpapier und Recyclingpapier für jeden individuellen Papierverbrauch. So lässt sich aufs Blatt genau ermitteln, wie viel Wasser, Energie und CO2-Emissionen die Umstellung auf Recyclingpapier einspart.
Wald und Biodiversität
Für Frischfaserpapier wird Zellstoff aus Holz benötigt – neben der Abholzung naturnaher Wälder werden hierfür teilweise auch schnellwachsende Plantagen genutzt. Diese Monokulturen verringern die Biodiversität und sind anfälliger für Waldbrände. Recyclingpapier hingegen trägt dazu bei, die biologische Vielfalt zu erhalten. Durch die Herstellung aus 100 Prozent Altpapier können Wälder spürbar entlastet werden, die einen natürlichen Lebensraum für verschiedene Arten bieten.
Kreislaufwirtschaft
Papierrecycling stellt sicher, dass wertvolle Ressourcen im Wirtschaftskreislauf bleiben und der Abbau neuer Rohstoffe verringert wird. Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ist ein Paradebeispiel für gelungene Kreislaufwirtschaft: Es enthält mindestens 65 Prozent mittlere, untere und krafthaltige Altpapiersorten. Das garantiert, dass z.B. Haushaltssammelware wieder zu hochwertigem Recyclingpapier verarbeitet wird. Papier kann zudem weitaus häufiger recycelt werden, als jahrelang angenommen wurde. Das zeigt eine Studie der TU Darmstadt von 2018.
Archivierbarkeit
Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ist uneingeschränkt alterungsbeständig und archivierbar. Das sichert die höchste Lebensdauerklasse im Praxistest der DIN 6738. Ab 2021 fordert der Blaue Engel die ISO 20494 mit noch weitergehenden Anforderungen. Viele Recyclingpapiere erfüllen diese bereits heute.
Kosten
Die Preise für Papier unterliegen allgemeinen Marktschwankungen. In der Regel sind Recyclingpapiere mit niedrigen Weißgraden günstiger als Frischfaserpapier. Für eine maximale Kosteneinsparung empfiehlt es sich zudem, verschiedene Angebote zu vergleichen.