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Alterungsbeständigkeit
Ein Papier ist alterungsbeständig, wenn seine wichtigsten Gebrauchseigenschaften bei der Lagerung über längere Zeiträume erhalten bleiben. Die Alterungsbeständigkeit von Papier ist von den verwendeten Rohstoffen und Hilfsstoffen abhängig.
Früher wurde Papier mit Tierleim geleimt. Durch die Einführung der Harzleimung bei der maschinellen Produktion und die gleichzeitige Verwendung von Alaun wurde die Alterungsbeständigkeit von Papier gegenüber Büttenpapieren aus Hadern erheblich verschlechtert. Die saure Leimung war bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts die häufigste verwendete Papierleimung. Sie war jedoch die wichtigste Ursache für die schlechte Alterungsbeständigkeit der Papiere des 19. und 20. Jahrhunderts. Der Grund ist, dass die Säure das Papiergefüge zerstört.
Heute hat man erkannt, dass neutral geleimte Papiere und mit einer sogenannten Alkalireserve versehenen Papiere die besten Eigenschaften in bezug auf die Alterungsbeständigkeit aufweisen. Die Anforderungen an alterungsbeständige Papiere sind in der DIN 6738 sowie in der ISO 9706 beschrieben. Die DIN-Norm verlangt eine bestimmte Restfestigkeit nach künstlicher Alterung und teilt die Papiere entsprechend der Ergebnisse in Lebensdauerklassen ein. Die Lebensdauerklassen geben an, über welchen Zeitraum in Jahren das Papier voraussichtlich haltbar ist. Blauer-Engel-Büropapiere entsprechen der höchsten Lebensdauerklasse (LDK 24-85) und sind damit alterungsbeständig.
Altpapier
Altpapier ist der Oberbegriff für Papier, Karton und Pappe, die nach Verarbeitung oder nach Gebrauch anfallen. Altpapier ist in vielen Ländern und Regionen bereits heute mengenmäßig der wichtigste Rohstoff für die Papierindustrie. Sein Anteil am gesamten Faserstoffeinsatz liegt in Deutschland schon bei 63%.
Altpapier Rücklaufquote
Die Altpapier-Rücklaufquote ist das Verhältnis des Altpapieraufkommens zum Papier-, Karton- und Pappeverbrauch. Die Altpapier-Rücklaufquote dient also als Indikator für die Altpapiererfassung. In Deutschland betrug die Rücklaufquote 2002 rund 72% und liegt damit rund zehn Prozentpunkte hinter der theoretischen Höchstgrenze von 82%. Man geht vereinfachend davon aus, dass sich ca. 18% einer Altpapiererfassung entziehen (13% Spezial- u. Hygienepapiere, wie z.B. Zigarettenpapier – verbrennt, Toilettenpapier – Kanalisation, und weitere 5% des Papierverbrauchs, insbesondere Zeitungen, durch Kompostierung oder zum Anfeuern von Öfen oder offenen Kaminen etc.).
Altpapieraufbereitung
Die Zerlegung des Altpapiers in seine Einzelfasern ist Voraussetzung für seine Verarbeitung und seinen Einsatz bei der Erzeugung von Papier, Karton und Pappe. Nicht alle Altpapiersorten lassen sich für jede Papiersorte verwenden. Die stoffliche Zusammensetzung des Altpapiers, seine Sortenreinheit und sein Verschmutzungsgrad sind für die Einsatzmöglichkeiten als Rohstoff bei der Neupapierherstellung entscheidend. Die verschiedenen Stufen einer Altpapieraufbereitung bestehen aus folgenden Bausteinen: Altpapierzerfaserung, Vorsortierung, Flotation, Feinsortierung, Dispergierung und Entwässerung.
Altpapiersammlung
Die Altpapiersammlung ist das Bindeglied zwischen Papierverbrauch und Altpapieraufbereitung in der Papierindustrie. Durch sie wird u.a. die deutsche Papierindustrie mit ihrem wichtigsten Rohstoff, dem Altpapier, versorgt.
Altpapiersortierung
Das gesammelte Altpapier muss vor dem Recycling sortiert und gereinigt werden. Verunreinigungen, Fremdkörper und nicht auflösbare Bestandteile werden in den Sortieranlagen der Entsorgungsbetriebe aus dem Altpapier entfernt. Anschließend erfolgt eine Trennung des Altpapiers je nach Qualität in die verschiedenen Altpapiersorten.
Altpapierverwertung
Die Altpapierverwertung umfasst alle Möglichkeiten der stofflichen (Wiederverwertung) und energetischen (Verbrennung in Kraftwerken) Nutzung von gesammeltem Altpapier. Grundsätzlich könnte Altpapier Steinkohle ersetzen und somit zur Schonung fossiler Brennstoffe beitragen. Allerdings zeigen die Ergebnisse von Ökobilanzen, dass die energetische Nutzung von Altpapier im Vergleich mit der stofflichen Nutzung zur Neupapierherstellung unter ökologischen Gesichtspunkten ungünstiger ist.
Biegesteifigkeit
Die Biegesteifigkeit ist ein wichtiges Kriterium für die Stabilität des Papiers in der Druckmaschine sowie in der Weiterverarbeitung. Aufgrund der steiferen Einzelfasern und des höheren spezifischen Volumens haben Holzstoffpapiere im Vergleich zu Zellstoffpapieren eine höhere Biegesteifigkeit.
Blauer Engel
Der Blaue Engel ist das deutsche Umweltzeichen, das der RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. vergibt. In seiner über 25-jährigen Geschichte hat sich der Blaue Engel zum bekanntesten Umweltzeichen der Welt entwickelt. Der Blaue Engel kennzeichnet solche Produkte, die im Vergleich mit anderen Produkten für den gleichen Gebrauchszweck nach bestimmten Richtlinien besonders umweltfreundlich sind, ohne dass sie dadurch weniger sicher oder gebrauchstauglich sind. Nach den Vergaberichtlinien für den Blauen Engel müssen grafische Recyclingpapiere (RAL-UZ 14) zu 100% aus Altpapier bestehen, wobei mindestens 65% davon aus so genanten unteren und mittleren Altpapiersorten (Zeitschriften, Illustrierte etc.) stammen müssen. Die Papiere müssen ohne Bleichmittel und optische Aufheller hergestellt sein die technischen Anforderungen von DIN-Normen erfüllen, sofern entsprechende Normen vorliegen. Dieses Zertifikat wird gemäß seiner Gültigkeit regelmäßig erneuert.
Bleichen
Prozess, bei dem unter Einwirkung von Chemikalien der Weißgrad eines Faserstoffes erhöht wird. Für hohe und höchste Weißgrade wird das Lignin aus den Zellstofffasern entfernt, wodurch die Fasern eine gelbliche Färbung besitzen oder schnell vergilben. Je nach Art der verwendeten Bleichchemikalien spricht man von chlorfreier Bleiche (TCF-Bleiche – totally chlorine-free), chlorarmer Bleiche (ECF-Bleiche – elementary chlorine-free) oder Chlorbleiche. Die Recyclingpapiere mit dem Blauen Engel werden nicht gebleicht!
Deinking
Als Deinking bezeichnet man die Verfahren zur Entfernung der Druckfarbe aus dem bedruckten Altpapier. Dies ist notwendig, damit das Altpapier wieder so nah wie möglich an den Weißgrad des ursprünglichen Papiers herankommt und zu hellen und weißen Papiererzeugnissen weiter verarbeitet werden kann. Ein Deinkingverfahren ist beispielsweise die Flotation. Mit Natronlauge werden die Druckfarbenpartikel von den Papierfasern gelöst und durch Zugabe von Seife und Luft wird die Farbe als Schaum an die Oberfläche gebracht und hier abgeschöpft. Dieser Schaum wird verbrannt und die entstehende Asche findet in der Zement- oder Ziegelindustrie wieder Verwendung. Im Gegensatz zum chemischen Bleichen handelt es sich beim Deinking um einen physikalischen Prozess. Vereinfacht gesagt: Druckfarben werden mittels Seife ausgewaschen. Dieses Verfahren hat daher keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt.
Deponieentlastung
Die deutsche Papierindustrie hat die Deponien im Jahre 2002 um insgesamt 12 Mio. t Altpapier entlastet.
DIN 19309
Die DIN 19309 wurde mittlerweile durch die europäische Norm EN 12281 abgelöst.
DIN 6738
Diese Norm beschreibt die Anforderungen an alterungsbeständige Papiere. Sie verlangt eine bestimmte Restfestigkeit nach beschleunigter Alterung und teilt die Papiere entsprechend den Ergebnissen in Lebensdauerklassen ein. Die Lebensdauerklassen geben an, über welchen Zeitraum in Jahren das Papier voraussichtlich ausreichend beständig sein wird. So bedeutet eine LDK 12-80, dass das Papier bei schonender Behandlung und Lagerung voraussichtlich eine Lebensdauer von einigen 100 Jahren hat. Die höchste Lebensdauerklasse, die LDK 24-85, bezeichnet laut DIN 6738 Papiere, an die bei schonender Behandlung und Lagerung „höchste Ansprüche“ gestellt werden können, das bedeutet also Alterungsbeständigkeit. Die Recyclingbüropapiere mit dem Blauen Engel erfüllen alle die Vorgaben der höchsten Lebensdauerklasse LDK 24-85!
EN 12281
Die EN 12281 schreibt die technischen Eigenschaften von Kopierpapier vor, damit dieses in Kopierern und Laserdruckern eingesetzt werden kann. Sie legt unter anderem fest, welche Laufeigenschaften ein Kopierpapier im Format DIN A4 erfüllen muss. Unter anderem wird ein Lauftest durchgeführt. Eine bestimmte Anzahl von einseitigen und doppelseitigen Kopien müssen erstellt werden. Während dieses Tests sind eine begrenzte Anzahl Staus erlaubt. Für Kopiergeräte mit geringem Durchlauf (weniger als 30 Kopien pro Minute) ist eine maximale Staurate von 0,77 Promille (max. 3,5 Staus auf 5000 Kopien), für Geräte mit großem Durchlauf (50 Kopien pro Minute oder mehr) eine maximale Staurate von 0,23 Promille (max. 2,3 Staus auf 10000 Kopien) erlaubt. Papiere mit dem Blauen Engel erfüllen die EN12281.
Energieverbrauch
Für die Herstellung von Recyclingpapier wird weniger als halb so viel Energie benötigt wie für die Herstellung von Frischfaserpapieren. Während für eine Tonne Frischfaserpapier im Durchschnitt 21 Giga-Joule benötigt werden, sind es für eine Tonne Recyclingpapier nur knapp 10 Giga-Joule. Die Herstellung von Recyclingpapier ist damit entgegen vieler Vorurteile um einiges energiesparender.
Frischfasern
Aus natürlichen Rohstoffen hergestellte Fasern, auch Primärfasern genannt. Holz ist der bedeutendste Rohstoff zur Herstellung von Primärfaserstoffen für die Papierindustrie.
Glätte
Papier ohne besondere Behandlung verlässt die Papiermaschine mehr oder weniger glatt; jedoch wird bereits in der Stoffaufbereitung die spätere Glätte beeinflusst. Höhere Anteile an Fein- und Füllstoffen tragen durch Ausfüllen der Poren des Fasergefüges zu einer Geschlossenheit der Papieroberfläche bei. Größte Glätte erhält man durch Streichen und Satinieren des Papiers.
Grafische Papiere
Der Begriff der Grafischen Papiere umfasst insbesondere die Gruppe der Druck- und Pressepapiere (SC-, LWC-, Bilderdruck- und Kunstdruckpapiere) sowie die der Büro- und Administrationspapiere (Schreibpapiere, Schreibmaschinenpapiere, Kopierpapiere, Drucker- und Faxpapiere) und bilden mit knapp 50% die größte Gruppe der gesamten Papier- u. Kartonproduktion in Deutschland.
Inkjet-Eignung
Ein Papier ist inkjet-geeignet, wenn es problemlos in Druckern eingesetzt werden kann, die nach dem Inkjet-Verfahren arbeiten. In den Tintenstrahldruckern (Inkjet-Printer) werden Farbstoff enthaltende Tröpfchen auf die Papieroberfläche gespritzt. Ein inkjet-geeignetes Papier muss folgende Anforderungen erfüllen: Fixierung des Farbstoffs an der Oberfläche, keine übermäßige Tropfenverbreiterung (kein feathering und wicking), schnelle Trocknung, hohe Wasseraufnahme-kapazität, kein Durchschlagen auf der Rückseite. Sämtliche Büropapiere mit dem Blauen Engel erfüllen diese Anforderungen und sind damit inkjet-geeignet.
Kopiereignung
Kopiergeeignet können Frischfaserpapiere (holzfrei oder holzhaltig) und Recyclingpapiere sein. Papiere sind kopiergeeignet, wenn ihre relevanten technischen Werte den Anforderungen an die Durchlaufeigenschaften von Schwarzweiß- sowie Farbkopierern angepasst sind. Büropapiere mit dem Blauen Engel entsprechen nachweislich der EN 12281 für gute Laufeigenschaften insbesondere auf Kopiergeräten.
Laserdruck-Eignung
Laserdrucker besitzen eine fünf- bis zehnfach höhere Druckgeschwindigkeit als mechanische Schnelldrucker. Entsprechend hoch sind die funktionalen Anforderungen der Be- und Verdruckbarkeit, denen die dabei eingesetzten Papiere gerecht werden müssen. Hierbei sollten zuerst die Anforderungen des elektrofotografischen Druckprinzip erfüllt werden bezüglich Oberflächenbeschaffenheit, Wärmebeständigkeit und der Staubanhaftung. Wichtig für eine problemlose Verarbeitung sind dabei Punkte wie: Glätte (Rauhigkeit); Steifigkeit; Rollneigung; Feuchtigkeitsgehalt; elektrostatisches Verhalten; Dimensionsstabilität; Tonerhaftung; Lesbarkeit und Auflösungsvermögen. Weitere wichtige Kriterien sind: Formatgenauigkeit; rechtwinkliger Schnitt und Staubarmut. In den Normen, die für Kopierpapiere aufgestellt wurden, sind diese Kriterien weitgehend berücksichtigt. Büropapiere mit dem Blauen Engel sind uneingeschränkt laserdruck-geeignet.
Multifunktionspapier
Multifunktionspapier wurde entwickelt für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche in modernen Officegeräten. Sie sind universell einsetzbar – auf Faxgeräten, Druckern ( Laser sowie Inkjet) und Kopiergeräten.
Naturpapier
Naturpapiere sind ungestrichene Papiere.
Nordischer Schwan
Der Nordische Schwan ist das skandinavische Umweltzeichen (Swan Label) und wird vom Institut für Normung (SIS) vergeben. Während es beim Blauen Engel, dem Deutschen Umweltzeichen, hauptsächlich auf Art und Zusammensetzung der eingesetzten Rohstoffe ankommt, sind die Vergabekriterien für den Nordischen Schwan auf die Nachhaltigkeit der Rohstoffe und auf die Emissionen während der Produktion ausgerichtet. Den Nordischen Schwan erhalten Recycling- wie auch Primärfaserpapiere, wenn nachwachsende Rohstoffe eingesetzt wurden und geringe Emissionen bei der Zellstoff- und Papierproduktion entstanden sind. Außerdem muss das Endprodukt recycelbar sein.
Oberflächenleimung
Bei der Oberflächenleimung findet eine Hydrophobierung des Papiers statt. Hierbei werden in Wasser gelöste Polymere auf eine getrocknete Papierbahn innerhalb der Papiermaschine mithilfe von Leim- oder Filmpressen aufgetragen. Die Polymere sollen den Bindungsgrad zwischen den Fasern erhöhen und damit die Papiereigenschaften verbessern. Je nach Leimungsgrad wird das Papier wasserabweisender. Insbesondere wird hierdurch eine Verbesserung der Beschreibbarkeit des Papiers erreicht.
Oekobilanzen für grafische Papiere
Im August 2000 wurden die vom Umweltbundesamt in Berlin in Auftrag gegebene Ökobilanzen für grafische Papiere veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um eine Studie, die u.a. den ökologischen Lebensweg von Recyclingpapier mit dem holzfreier Papiere (ECF und TCF) vergleicht. Unter anderem wird beispielsweise der Rohstoffeinsatz, die Produktion, die Transportwege und die Entsorgung untersucht.
Die Ergebnisse sprechen deutlich zu Gunsten von Recyclingkopierpapieren. Die umfangreiche wissenschaftliche Untersuchung belegt eindeutig die ökologischen Vorzüge von Recyclingpapieren. Diese verbrauchen nicht nur weniger Ressourcen – Holz, Wasser, Energie – als herkömmliche Frischfaserpapiere, sondern haben auch bei gesundheitlichen Faktoren wie Luftbelastung, Krebsrisiko und Lärm wesentlich besser abgeschnitten. Zentrale Ergebnisse der Studie sind: Je mehr Altpapier bei der Produktion grafischer Papiere (Kopier-, Druck- und Zeitungspapier) eingesetzt wird, desto günstiger für die Umwelt. Die stoffliche Verwertung (Recycling) ist immer günstiger als das Verbrennen von Altpapier. Die Verwendung von Kopierpapier aus 100% Altpapier ist insgesamt umweltschonender als der Einsatz von Frischfaserpapieren.
Opazität
Die Opazität bezeichnet die Lichtundurchlässigkeit von Papier, was insbesondere für Schreib- und Druckpapiere sehr wichtig ist. Der Aufdruck oder die Schriftzeichen auf der Rückseite eines Papiers sollen nicht durchscheinen. Die Opazität kann besonders durch die Wahl der Faserstoffe und deren Mahlbehandlung bzw. durch Füll- und Farbstoffzusatz beeinflusst werden. Recyclingpapiere haben aufgrund ihres Rohstoffes eine höhere Opazität als holzfreie Papiere, je nach Füllstoffgehalt des holzfreien Papiers. Insbesondere bei Recyclingpapieren für den Rollenoffset ist es möglich, Kosten zu sparen und zusätzlich die Umwelt zu schonen, da man durch die hohe Opazität niedrigere flächenbezogene Massen wählen kann.
Post-consumer-waste
Altpapier, das bereits seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch durch den Endverbraucher unterzogen worden ist (Zeitschriften, Illustrierte etc).
Pre-consumer-waste
Altpapier, das vor dem eigentlichen Gebrauch durch den Endverbraucher, z.B. als Verarbeitungsausschuss (Randbeschnitt aus Druckereien) erfasst wird.
Primärfaserstoffe
Faserstoffe, die direkt aus pflanzlichen Rohstoffen (z.B. Holz) durch mechanischen (Holzstoff) oder chemischen Aufschluss (Zellstoff) gewonnen und zum ersten Mal zur Herstellung von Papier eingesetzt werden.
Recyclingpapiere
Papiere, die zu 100% aus Altpapier hergestellt werden.
Ries
Ein Ries ist eine Verpackungseinheit für Papier nach der DIN 6730. Ein Ries Papier besteht heutzutage aus 500 Bogen Papier.
Sekundärfaserstoffe
Faserstoffe, die aus Altpapier gewonnen werden. Dabei kann es sich um Zellstoff- oder Holzstofffasern handeln.
Staubneigung
Insbesondere Recyclingpapiere müssen sich immer noch den Vorwurf gefallen lassen, dass sie die Geräte durch Staub verschmutzen würden. Vergleichstests von Geräteherstellern belegen heute, dass qualitativ hochwertige Recyclingpapiere sich in diesem Punkt jedoch ohne weiteres mit holzfreien Qualitäten messen können. Das liegt insbesondere an den eingesetzten Rollen- und Querschneidern, die das Papier in bestimmte Rollenbreiten und Formate schneiden. Je qualitativ hochwertiger diese Schneidemaschinen, desto schärfer der Schnitt und desto weniger Staub an den Schnittkanten.
Umweltzeichen
Umweltzeichen sind umweltbezogene Kennzeichen, mit denen ein Hersteller seine Produkte auszeichnen kann, wenn bestimmte ökologische Vergabekriterien erfüllt werden. Das wichtigste Umweltzeichen für die grafische Papierindustrie ist der Blaue Engel aus Deutschland.
VOC
VOC (Volatile Organic Compounds) sind flüchtige organische Verbindungen, die aus bestimmten Stoffen oder Materialien an die Umgebungsluft abgegeben werden können. Beim Erhitzen im Drucker oder Kopierer kann Papier solche Substanzen in geringen Mengen an die Umgebung abgeben. Messungen der Bundesanstalt für Materialprüfung und -forschung (BAM) haben bestätigt, dass sowohl beim Einsatz von Recyclingpapier als auch bei Frischfaserpapieren die Qualität der Innenraumluft nicht beeinträchtigt wird.
Weißgrad
Es gibt nicht nur ein einziges Weiß, es gibt verschiedene Weißgrad-Abstufungen. Nach der DIN ISO 2469 und 2470 wird der Weißgrad in Prozent angegeben. Die Prozentzahl gibt an, wie viel Prozent des auftreffenden Lichts reflektiert wird. Recyclingpapiere haben meistens einen Weißgrad zwischen 60 und 100 %. Weißgrade höher als 90 % können bei Recyclingpapieren nur durch den Einsatz von unbedruckten Altpapiersorten oder von optischen Aufhellern erzielt werden, was dann im Regelfall nicht mehr den Vergabekriterien des Blauen Engels entspricht.
Zellstoff
In einem chemische Verfahren wird aus pflanzlichen Rohstoffen (vor allem Holz) Zellulose gewonnen. Diese Frischfasern nennt man Zellstoff, ein wichtiger Rohstoff für die Papier-, Karton- und Pappenherstellung.